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Gewissenhafte Recherche?

Also nehmen wir mal an, ich würde für die „ADAC Motorwelt“ schreiben. Nehmen wir weiter an, ich solle einen Beitrag über zwei aktuelle französische Autos schreiben. Etwa den Renault Laguna und den Citroen C5. Nehmen wir weiter an, ich käme auf einen so dermaßen revolutionären und grenzgenialen Spruch, dass dieser garantiert noch niemals jemand anderem hätte einfallen können. Dann wäre es schon irgendwie Zeugnis meiner absoluten Selbstüberschätzung (oder Faulheit?) auf eine Kurzrecherche zu verzichten und als Aufhänger folgenden ersten Satz zu formulieren:

Fahren wie Gott in Frankreich – warum ist noch niemand auf diesen Werbespruch gekommen? (*

Denn, und diese Peinlichkeit hätte sich Thomas Kroher von der Motorwelt sehr leicht sparen können, Citroen warb mit genau diesem Slogan für zwei Modelle. Bereits vor über 30 Jahren: 1974 und 1975. Oder erwarte ich zuviel von einem Motor-Journalisten?

*) ADAC Motorwelt 5/2008, S. 21

Ein Kommentar zu “Gewissenhafte Recherche?”

  1. Marian Eichholz sagt:

    Recherche ist nicht so verbreitet, wenn es um Autos geht.
    Normalerweise werden vorbereitete Artikel aus den PR-Abteilungen der Hersteller nachgedruckt.
    Das ist inzwischen in vielen Medien eher der Normalfall als die Ausnahme.

    Eigene Recherche und Produktion wäre (zu) teuer. Wirklich gute und kompetente Leute auch.

    Das kann bis zu bezielten Diffamierungs- und Desinformationskampagnen reichen. Als Hybrid-Fan und Priusfreund sind mir diese nur zu vertraut.

    Insofern ist die Unkenntnis des ADAC-Autors zwar irgendwie peinlich, aber gemessen an den inzwischen ubiquitären journalistischen Standards IMHO geradezu vernachlässigbar.

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