Ist schon spannend, wie im Lichte der IAA – und im Schatten von drohenden Umweltbestimmungen – plötzlich alle Autohersteller zu mustergültigen Umweltengeln werden. Nicht wahr?
Allerdings ist der Konsument auch nicht wirklich ehrlicher: Er fordert umweltverträgliche Autos, kauft aber vollkommen überflüssige Gelände-Sportwagen.
Dieser Eintrag wurde am
13.09.2007 um
20:06 in der Kategorie 'Merkwürdiges, Politisches, Werbendes' veröffentlicht.
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13.09.2007 um 21:26
Genauso wenig wie es Sinn macht sparsame Autos zu bauen wenn die Leute mehr fahren.
Allerdings bin ich der felsenfesten Überzeugung dass es das alles eine Frage des Marketings ist. Wenn man jemandem eine spritsaufenden potthässlichen Geländewagen mit dem Namen eines Krustentieres als Toll und Cool andrehen kann, dann könnte man das bestimmt auch mit einem niedlichen Hybriden. Man muss halt nur wollen.
Aber das mit dem Wollen ist wieder ein anderes Kapitel. ;o)
13.09.2007 um 22:00
Wir müssen nur wollen, wie die Helden schon richtig sangen. Ich würde auch wollen, nicht nur um die Umwelt zu schonen, sondern auch um Sprit und damit Geld zu sparen und herum fahren zu können, soviel ich will. Allein, bis solche Autos wirklich bezahlbar werden, vergehen wohl noch ein paar Jahre.
13.09.2007 um 22:57
Der „Witz“ ist ja, dass plötzlich die großen Gelände- und schnellen Sportwagen sehr umweltfreundlich sind. Oder genauer ein wenig sparsamer als vergleichbare frühere Fahrzeuge.
Aber immerhin.
21.09.2007 um 13:29
Jetzt muß ich mir doch etwas den über Wochen gestauten Ärger vom Leib schreiben, der Anlaß paßt zu gut. Sorry JC, Du kannst ja zensieren :-)
Aber ist es nicht lächerlich, wie auf einmal Konzeptautos aus dem Hut gezaubert werden, obwohl Vorfeld den potentiellen Kunden wieder und wieder mitegeteilt wurde, daß ein konventioneller Diesel das Maß aller Dinge sei? Während man sich nicht um das Machbare kümmerte sondern irgendwelchen Dauer-Experimenten nachging? Das Wasserstoff-Evangelium höre ich vom Daimler nun schon seit bald 30 Jahren. Peinlich!
Das riecht für mich nach Vapourware und PR. Im Stillen macht man weiter wie bisher und sorgt über gefügige Politiker dafür, daß da nachher schon keine schlimmen Auflagen kommen. Wie die grünen Plaketten für Diesel ohne Filter. Oder die CO2-Begrenzung nach irgendwelchen „Qauadratwurzelregeln.“ Hauptsache, „es wurde was getan.“
Ich fahre heute meinen Toyota Prius. Heute. Weil das der Verbrennungsantrieb ist, wie er heute schon sein könnte und damit auch sein sollte. Weil die Technik über zehn Jahre am Markt ausgereift ist.
Mit der Entscheidung bin ich zu über 100 Prozent glücklich. Der Wagen verbraucht *heute* 4,6 l im Stadt-Autobahn-Mix über eine Tankfüllung. Das sind ca. 900 km mit ca. 40 l BENZIN!
Und es wären weniger, wenn der Motor nicht meist so kalt wäre wegen der Mittelstrecken, und es auf der Autobahn nicht immer so ein elendes Geschiebe und Gedrängel wäre, wodurch man nicht optimal fahren kann.
Das sind heute, hier, und jetzt und *real* 111 g CO2 auf 100km (laut Spritmonitor.de). Noch jemand dabei? Höre ich da etwa Experimental-Smart?
Benzin soll es sein, denn die Rußpartikel der Diesel vergiften heute unsere Kinder aus sehr hinterhältige Weise und machen heute schon Sport in der Stadt gefährlicher als Nicht-Sport (siehe Telepolis). Das muß aufhören. Warum nicht jetzt?
Das ist eine Technik, welche die deutschen Automobilbauer vor 10 Jahren von der RWTH nicht lizensieren wollten und seitdem dem Markt (und unseren Kindern usw.) aktiv vorenthalten.
Daß Toyota das ausgerechent in Deutschland nicht erfolgreich vermarktet, es nicht einmal ernsthaft mit PR *versucht*, ist schon eine Schande.
Ich spreche dabei nicht mal vom „Erfolg“ der FUD (Fear, Uncertainty, Doubt) welche – warum nur? – von Automobilgazetten fast wortgleich mit Statements der deutschen Hersteller-PR bezüglich der Praxistauglichkeit des Toyota-Synergy-Drive gestreut wird (Batterie hält nicht, im Winter nix, lohnt nur in der Stadt, usw.), bis Toyota-Händler das selbst glauben. Kein Witz. Leider.
Oder wenn ich im WDR 5 – sonst wohlwollend – höre, daß der Redakteur sagenhafte 6-8 l/100 km gefahren haben will. Ich frage mich, wie er das hinbekommen hat: 170 km/h Dauer auf der Autobahn? Will nicht wissen, wieviel die entsprechenden „normalen“ Boliden dabei fressen würden.
Warum werden in Deutschland Autos immer nur nach der Tauglichkeit für Hochgeschwindigkeitsstrecken eingeschätzt? „Fire and Forget“?
Xerox Your Country? Die Kinder kriegen nachher eine neue?
Natürlich ist das ökologisch beste Auto das, was erst gar nicht gefahren (oder gebaut) wird. Das weiß ich auch, und schaue darum schon nach einem Muskel-E-Hybrid-Fahrrad. Aber der beste Kompromiß darf es schon sein.
Übrigens sind die verfügbaren Modelle keine „niedlichen Hybriden“, sondern normale „Mittelklasse-Trumms“. Das ist mir aber Sympathisch, weil ich den Kofferraum und Platz auch ab und an brauche. Da täte es eine „Knutschkugel“ einfach nicht, auch kein 3-l-Lupo.
Sorry nochmal. Ich gelobe Besserung :-)
21.09.2007 um 15:18
Sorry, nicht nur für den langen Rant, sondern auch für den falschen Website-Link. Mein Blog ist auf einen eigenen virtuellen Rechner umgezogen: wordpress.bugslayer.de.
21.09.2007 um 23:13
Ach, doc, was soll ich da zensieren und wo ist das ein Rant?
Damals, wie die Katalysatoren eingeführt werden mussten… Was haben die geschimpft. Obwohl sie für die USA schon lange welche einbauen mussten. Ich staunte allerdings nicht übel, als die „ADAC Motorwelt“ beim Thema Diesel-Partikelfilter die Franzosen von PSA deutlich lobte und die Haltung der deutschen PKW-Industrie ebenso deutlich rügte.
Aber vielleicht kann die Redaktion des Clubs sich das eher leisten als jene Verlage, die von Werbeeinnahmen einer einzigen Sparte leben müssen. Manch eine Redaktion ist da offenbar nicht ganz so unabhängig, wie der Konsument glauben soll. Auch keine wirklich neue Erkenntnis.
Ach, bei dem Thema könnte ich mich auch schnell in Rage schreiben. Umweltprämien für den Gebrauchten. „Bluetec“, „Blue Motion“, „Diesotto“, „Efficient Dynamics“ und Co werden dem Käufer als revolutionäre Innovation verkauft. Und die Kunden glauben es. Obwohl ein Blinder mit Krückstock das als ärmliche PR entlarven könnte. Wenn er denn wollte.
Aber „der Autokäufer“ entscheidet eben überwiegend emotional. Deswegen glaubt er den ganzen Werbetexten nur zu gern. Selbst wenn er es besser weiss. Und kauft einen Tuareg, weil das ja so ein sicheres Fahrzeug sei. Aber eigentlich, weil der Nachbar grün vor Neid wird. Und jeder ahnt, was der Panzer kostet. Allein im Unterhalt. Und wer sich den leisten kann, der hat’s ja offenbar geschafft.