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Service-Nummer 01805

Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich diese „Service-Nummern“ hasse? Es ist m. E. kein besonderer Service, eine kostenpflichtige Telefonnummer für den Kundendienst anzubieten. Insbesondere wenn es sich dabei um die besonders verbreitete und relativ teure 01805 handelt, über die seltener verwendeten Vorwahlen 01803 oder gar 01802 kann man reden. Service, das wäre in meinen Augen eine 0800er, die für den Anrufer kostenlos ist. Hier käme das weit größere Ärgernis nicht ganz so schwer zum Tragen: gemeint ist die lange Warteschleife.

Wenn alle Plätze besetzt sind, würde mir als Kunden ein schlichtes „Besetzt“-Zeichen genügen. Wenn ich Musik hören will, schalte ich das Radio ein oder lege eine CD in die Stereo-Anlage. Aber deswegen rufe ich bestimmt keine „Service Hotline“ an, schon gar nicht, wenn der Gebührenzähler rattert. Wie heute: Der Versuch, die Abonnement-Abteilung eines großen Verlages zu erreichen, bescherte mir insgesamt gut eine halbe Stunde „Für Elise“ zum 01805-Tarif in der Dauerschleife – immerhin in vernüftiger Lautstärke und Qualität, wir wissen alle, dass das auch sehr viel nervtötender geht. Zu einem Kundenberater wurde ich dennoch bei keinem meiner mehreren Versuche durchgeschaltet. Ich solle warten oder es zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen, wiederholte regelmäßig eine freundliche Stimme. Weder das eine noch das andere haben mich weiter gebracht. Und um 18h05 (!) erfuhr ich dann, dass nun niemand mehr da ist.
Da kann man eigentlich weder von „Service-Nummer“ noch von „Kundenservice“ sprechen.