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Die bösen Lokführer aber auch…

Ist es nicht faszinierend zuzusehen, wie in den letzten Tagen eine immer größere Drohkulisse gegen die Lokführer aufgebaut wurde (und die Medien sich meist unreflektiert zum Sprachrohr von Lobbyisten machten)?

Da wurde von „drastischen Konsequenzen“ und „unabsehbaren Folgen für die Bahn“ gesprochen.  Natürlich an die Adresse der Arbeitnehmer, nicht etwa der Geschäftsführung.

Geradezu beeindruckend auch das Lamento über die Kosten, falls der Güterverkehr bestreikt würde. Da wurde auf „Just in time“-Produktion umgestellt, weil man sich so die teure Lagerhaltung spart. Und dann wollen die bösen Lokführer streiken…

Fast erstaunlich der Ruf nach dem Eingreifen der Politik. Weil er just von denen kommt, die jegliche Einmischung des Staates normalerweise sofort als kommunistische Entgleisung denunzieren.

Wie schwach muss die deutsche Wirtschaft sein, wenn sie sich angesichts einer Streikdrohung schon vollkommen kollabieren sieht? Oder war das vielleicht nur ein hübsches Beispiel für erfolgreiche PR- und Lobby-Arbeit?

Egal… Ein Arbeitsgericht hat den Streik untersagt. Wir werden also nicht erleben, ob die deutsche Wirtschaft wegen eines Streiks innerhalb weniger Tage geschlossen Insolvenz anmelden muss.

(Wie machen das eigentlich die… Franzosen zum Beispiel?!)

2 Kommentare zu “Die bösen Lokführer aber auch…”

  1. Rayson sagt:

    Was erwartest du von einem Betrieb, der sich in Staatsbesitz befindet? Dass seine Sache nicht zu einer Schicksalsfrage der Nation gemacht wird?

    Ich vermag zu den Lohnforderungen keine Einschätzung abzugeben, und zum Streik auch nicht. Nur, dass beides langfristig weder dem Zugpersonal noch der Bahn nutzen wird, das können wir annehmen. Aber uns als Verbraucher kann das egal sein – noch haben wir Alternativen.

  2. Der Roger sagt:

    Die Franzosen? Machen das ähnlich wie die Italiener. Die streiken auch gerne mal nur um auf sich aufmerksam zu machen. ;-) In Deutschland will das einfach nicht hinhauen.

    Das Geschrei der Industrie ist in meinen Augen völlig aus der Luft gegriffen, zeigt aber auch, dass es eben DOCH einen Mangel an Alternativen gibt. Noch. Ich, der ja vor kurzem erst bei der SBB Cargo angefangen hat, merke das schon: prompt ziehen die Angebote für DB-Konkurenzfirmen an.

    Was die Forderungen der Lokführer angeht: man hört nur von den geforderten 31%. Das klingt im ersten Moment als unfassbar gierig und unhaltbar. Allerdings geht es eben nicht NUR um 31% mehr Lohn, sondern auch um einen Ausgleich für gestrichene Zulagen. Außerdem sind DB Lokführer im Vergleich zur Konkurrenz in der Tat recht unterbezahlt. Und dabei ist die Konkurrenz in Anbetracht ihrer Arbeit ebenfalls gerade mal „ausreichend“ entlohnt.

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