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Beckstein und das böse Internet

Auch Politiker sind nur Menschen und können nicht auf allen Gebieten Experten sein. Aber wenn man von etwas nur eine eingeschränkte Ahnung hat, sollte man…

Achso… worum es geht: Gegenüber dem Handelsblatt hat Günther Beckstein (CSU, in Merkels Schattenkabinett für das Innenministerium vorgesehen) festgestellt, dass man sich im Internet Bastelanleitungen für Bomben herunterladen könne und man bräuche „kaum“ chemisches Know-How, um sich mit Hausmitteln eine Bombe basteln zu können.

Soweit ist das nicht falsch, Herr Beckstein. Aber vielleicht bemühen Sie sich mal in die öffentliche Bibliothek Ihres Wahlkreises und stellen mit Erschrecken fest, dass es zum Finden einer Bauanleitung für eine Bombe keines Internet-Anschlusses bedarf – von der naiven Forderung, hier mit „guten Filterprogrammen“ einen Riegel vor die Verbreitung derartiger Informationen zu schieben, wollen wir ja gar nicht erst reden.

Wer meint seine Bürger mit „guten Filtern“ vor solchen Informationen schützen zu wollen, ist entweder naiv oder will Zensur. Ein freiwillig auf jedem Rechner installierter Filter dürfte kaum gemeint sein, so denkt man dann an China, das sich anschickt, seine Bürger vor Skype zu „schützen„.

Frage am Rande: Glaubt der Minister ernsthaft, Terroristen seien auf diese Informationen aus dem Internet angewiesen oder sind seit Anfang der 1990er die Zahlen der Hobby-Bombenbastler in die Höhe geschnellt?