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Brasil!

Blue, blue and blue.Am 16. Februar bestieg ich den Flieger nach Salvador da Bahia. Nicht, wie man vielleicht meinen könnte, um den größten Straßenkarneval der Welt zu erleben, sondern um der Hochzeit meines guten alten Freundes Patrick und seiner Katy beizuwohnen. Das bunte Treiben war also nur eine Zugabe ;-)

Brasilien im Februar, das ist Sommer wenn man bei uns im Pulli das Haus verläßt. Und wenn man das Land „mit Familienanschluß“ erlebt, dann passiert das auch Abseits der von den Neckermännern ausgetretenen Pfaden. Los ging es mit der Hochzeit in der Pousada Cabanas Aruá, im Hinterland von Praio do Forte an der Linha Verde, nördlich von Salvador: Stilted hotelWie gemacht für eine solche Zeremonie, an einem kleinen See mitten im „Urwald“ – ein wunderschönes Areal mit frei fliegenden Aras und Zimmern auf stelzen (siehe Bild). Mit Autan bewaffnet, habe ich die – allerdings recht kurze :-) – Nacht gut überlebt und das erste Mal ein brasilianisches Frühstücksbuffet genossen. Die u. a. angebotenen Früchte kennt der Westeuropäer zwar fast alle, nur schmecken sie in Brasilien eben nicht wie schnittfestes Wasser mit etwas Aroma, sondern nach Frucht.

Buy [insert tropical product]!Und dann ging es auch schon gleich weiter in das nächste Paradies: Mangue Seco, an der Nordgrenze des Bundesstaates Bahia. Es ist eigentlich nur mit dem Boot zu erreichen und liegt auf einer touristisch wenig erschlossenen Landzunge, auf der man sich nur in Buggies fortbewegen kann: überall Sand. Die Mühen der Anreise sind es allerdings wert, auf sich genommen zu werden. Ein kleines tropisches Paradies mit den herrlichsten Stränden, die ich auf dieser Reise erlebt habe.

BlueNach diesem Ausflug ging es zurück zur „Basis“ in Salvador, wo wir bei der Schwester der Braut wohnten. Während die Stadt sich auf den kommenden Trubel vorbereitete, machten wir uns auf den Weg in das Naturschutzgebiet „Chapada Diamantina“. Hier erwarteten uns herrliche Felsenlandschaften, beeindruckende Grottensysteme und atemberaubende Farben überall – „ecoturismo“ pur.

Preparing for Carnaval de SalvadorAls Kontrasprogramm folgte dann der „Carnaval da Bahia“ in Salvador. Das größte Straßenfest der Welt ist nicht mit dem Karneval von Rio zu vergleichen, den wir hier mit Brasilien in Verbindung setzen. Es ist kein Défilé der Sambaschulen, das man von der Tribüne aus betrachtet, es ist mehr wie die Loveparade in Berlin. Sechs Tage am Stück. Und eben viel größer, heisser, länger, schöner, lateinamerikanischer, [hier beliebige Superlative einsetzen]. Leider habe ich keine Fotos von der Dauerparty, ich wurde von unseren Gastgebern eindringlich vor Taschendieben gewarnt und wollte meine nicht ganz unauffällige Knipse dann doch nicht riskieren. Nicht ganz zu Unrecht: Patrick wurde – zum Glück nur – seine Ausweiskopie aus der hinteren Hosentasche geklaut, trotz beeindruckender Präsenz an Sicherheitskräften sind die Taschendiebe sehr aktiv.

Caipi... rinha, roska, rissima!Unser letzter Ausflug brachte uns nach Morro de Saó Paulo, auf einer Insel südlich von Salvador. Nach einer zweistündigen Passage mit dem Schnellboot erreicht man dieses bei den Brasilianern beliebte Ziel, das tagsüber zum Relaxen am Strand und Abends zur Beachparty einlädt. Es läßt sich kaum vermeiden, sich alle paar Meter einen neuen Cocktail kredenzen zu lassen – schon gar nicht an den letzten Urlaubstagen, wo der Reisende nicht wahr haben will, dass ihn zuhause der kalte Winter erwartet. Dank der vielen Vitamine in den Caipirinhas, Caipiroskas, Caipirissimas etc., fällt der Kater am nächsten Morgen jedoch vergleichsweise mild aus :-) Übrigens: während eine „Caipi“ bei uns typischerweise mit Limetten gemacht wird, bekommt man sie in Brasilien mit allen möglichen Früchten. Mein Favorit war die „Caipirinha de acerola“, einer etwa pflaumengroßen Frucht, die soviel Vitamin C enthalten soll, wie zehn Orangen.

Abschließend ein herzliches „obrigado!“ an Katy und Patrick! Dafür, dass sie vor Ort so tolle Ausflüge organisiert haben. Und dafür, dass ich bei all‘ dem dabei sein durfte!

[Eine Auswahl meiner Brasilienfotos steht bei Flickr.]