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Der Bunker Gottes

Vor etwa vier Wochen, an einem der ersten schönen Sonnentage dieses Frühjahres, fuhr ich – nichts Böses ahnend – in Freiburgs neuesten Stadtteil: das Rieselfeld. Ich mein’… nicht, dass ich mich nicht immernoch fragen würde, warum unsere Stadtväter diesem Retorten-Viertel nicht einen schöneren Namen gegeben haben. Daran, dass dort fast alle Straßen nach berühmten Frauen benannt wurden, kann es ja nicht liegen, dass sie sich entschieden haben, diesen an etwas kaum edleres als eine Jauchegrube erinnernden Namen für diese (architektonisch durchaus interessante) Ecke unserer Stadt beibehalten haben?!

Egal, ich schweife ab…

Ich steuere meinen Wagen also durch die Straßen dieser halbfertigen Teilstadt und fahre auf ein Betongebilde zu… „was bauen sie denn da für ein Monstrum“ denke ich… um kurz darauf zu realisieren: das Gebäude befindet sich nicht im Bau, es ist fertig – oder soll es sein.

Bunker GottesIch parke also meinen Wagen, bewaffne mich mit meinem Fotoapparat und umschreite das Gebäude zunächst ungläubig. Glaube ist gar nicht so falsch: es entpuppt sich tatsächlich als Kirche. Als Gemeinschaftskirche für Katholiken und Protestanten, wie ich mir später erzählen lassen werde. Mit hydraulischer Trennwand, also ganz modern.

Fasziniert hat mich der Bau schon. So sehr, dass daraus eine kleine Fotostrecke wurde (eine Passantin fragte mich, ob das einen Zeitungsbericht über dieses „Monstrum“ geben würde, was ich zu ihrer Enttäuschung verneinen mußte).

Aber mal ehrlich: würdest Du da drin heiraten wollen?